Claus J. Frankl
schrieb am 28. November 2021 um 10.34 Uhr
Liebe Angehörige unserer Hansi,
leider bin ich derzeit in der Ferne (Schleswig Holstein) beruflich gebunden - und ich weiß, dass sich Hansi darüber gefreut hätte, dass ich künstlerisch zu tun habe, trotz Corona - und kann dadurch nur auf diesem Wege mein herzliches Beileid übermitteln. Aber es ist mir ein Bedürfnis, über Hansi zu schreiben, mich an sie zu erinnern - und ich kann sagen, dass Hansi eigentlich immer bei mir ist. Ich habe so viel von ihr gelernt, in meiner Arbeit sitzt sie an meiner Seite und hilft mir, mich zu organisieren. Denn Hansi war stets unglaublich gut organisiert. Hansi besaß die Fähigkeit, auch in ihren Choreographien jeden toll aussehen zu lassen. Auch einen unbegabten "Tänzer" wie mich mit zwei linken Füßen hat sie zu Leistungen gebracht, die Eindruck machten. Manchmal war man einigermaßen erstaunt, was man eigentlich "kann", was aber letztlich ihre große Kunst war.
Liebe Hansi, Du warst für mich die ideale Partnerin, als ich ins Metropol-Theater kam. Du hast mich unterstützt, gefördert, gefordert, wir waren zusammen auf Tournee und blieben über das Metropol hinaus enge Freunde. Ich weiß, dass Du durch den Verlust der Erinnerung einsam warst und sehr gelitten hast, die Anfänge der Erkrankung habe ich noch intensiv miterlebt und habe mit Dir gemeinsam gelitten. Nun bist Du erlöst, ich wünsche Dir den ersehnten Frieden und die Ruhe unter Bäumen, die Du so geliebt hast, wenn Du aus Deinem Fenster ins Freie geschaut hast. Ich werde unsere gemeinsame Zeit nie vergessen, Du wirst immer ein Teil meines Leben und in mir bleiben! Du weißt gottlob, wie sehr ich Dich geschätzt habe und wie sehr Du mir als Freundin verbunden warst und bleibst. Nun bist Du voraus gegangen - ich weiß, dass es ein Wiedersehen geben wird - Dein Claus